Die Carmina Burana entstand bereits im 12. Jahrhundert. Als Mixtur aus Trink-, Bänkel- und Liebesliedern wurde sie immer wieder auf unterschiedliche Art dargeboten. Mit der Interpretation von Carl Orff – nicht Oper und auch nicht Oratorium – wurde sie weltbekannt und gehört zu den meistaufgeführten Werken dieser Art.
Die zum Teil einfach erscheinenden Melodien erfordern jedoch ein Höchstmaß an Präzision sowohl bei der Intonation, dem Klang, dem Tempowechsel, der Aussprache und besonders beim Wechsel von Pianissimo zu einem grandiosen Forte.
Ungewöhnlich bei dieser Aufführung ist, dass ein Harlekin mit erklärenden Gedichten durch die Geschichte führt. Die von einer Chorsängerin im Narrenkostüm selbst verfassten Reime erzählen von dem bunten, mittelalterlichen Treiben. So wird das Kloster zum Wirtshaus, der Schwan jammert, da er als Sonntagsbraten endet, der Jüngling wünscht sich „das Schloss der Jungfernschaft zu sprengen“… Mal deftig burschikos, mal voller zarter Poesie, mal mit verführerischer Erotik, mal mit humorvoller Ironie …
Die anstrengenden Proben unterbrach Anne Drechsel immer wieder: „Bei diesem Piano müsst ihr gespannt wie eine Bogensehne sein … bereit den Pfeil abzuschießen!“
Dieser „musikalische und auch der lyrische Pfeil“ hat das Publikum bei vier ausverkauften Veranstaltungen direkt ins Herz getroffen.
(Vokal Ensemble Isernhagen, Kinder- und Jugendchor des Vokal Ensembles Isernhagen, Sänger und Sängerinnen des Isernhagenchor 50plus und Femmes Vocales)